Ob nach einer Schlägerei, einer fahrlässigen Körperverletzung im Zuge eines Verkehrsunfalls oder vorsätzlich herbeigeführten Schäden: Neben der Strafe, die dem Täter nach dem Strafgesetzbuch (StGB) auferlegt werden kann, entstehen in aller Regel auf Seiten des Opfers Ansprüche auf Schmerzensgeld nach einer Körperverletzung. Der Täter muss damit nicht nur mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe rechnen, sondern auch mit zusätzlichen finanziellen Einbußen durch die zivilrechtliche Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen – zu denen auch das Schmerzensgeld zählt.
Doch wie genau können Opfer gegenüber dem Schadensverursacher Schmerzensgeld für durch Körperverletzung erlittene Gesundheitsschädigungen einfordern? Und wie lässt sich der Anspruch eigentlich ermitteln? Gibt es eine Schmerzensgeldtabelle für Körperverletzung, aus der sich je Verletzung exakte Summen ablesen ließen? Erfahren Sie im Folgenden mehr zur Höhe der Ersatzforderungen, der Verjährung der Ansprüche und Weiterem.
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FAQ: Schmerzensgeld
Ein Anspruch auf Schmerzensgeld besteht gemäß BGB bei “Verletzung des Körpers, der Gesundheit, der Freiheit oder der sexuellen Selbstbestimmung”.
Wollen Sie einen entsprechenden Anspruch geltend machen, müssen Sie das Schmerzensgeld beantragen. Ansprechpartner ist dabei oft die Versicherung des Schadensverursachers. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, die Entschädigung einzuklagen.
Pauschale Vorgaben gibt es beim Schmerzensgeld nicht, stattdessen werden die Summen individuell festgelegt. Eine Orientierung können Schmerzensgeldtabellen sein, ein Beispiel finden Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Spezifische Infos zu Schmerzensgeld
Welche Schäden begründen einen Schmerzensgeldanspruch?
Das Schmerzensgeld ist ein Schadensersatzanspruch, der nach einem wie auch immer gearteten Schadensfall dann anfallen kann, wenn Personenschäden entstanden sind. Es beschreibt damit den Ausgleich immaterieller Schäden, die sich nicht so einfach beziffern lassen wie etwa Defekte an einem Unfallwagen.
Das bedeutet, dass eine strafbare und vor allem schuldhafte Handlung auch zu entsprechenden gesundheitlichen Schädigungen einer Person geführt haben muss.
Sind hingegen keine körperlichen Schäden entstanden, kann der Geschädigte kein Schmerzensgeld einfordern, wohl aber ggf. Schadensersatz, sofern ein materieller Schaden aus dem Geschehen resultierte.
Da der strafrechtliche Tatvorwurf einer Körperverletzung stets mit einer Gesundheitsschädigung für das betroffene Opfer einhergeht, ergeben sich damit in aller Regel auch Ansprüche auf Schmerzensgeld seitens des Geschädigten. Ausgenommen ist hierbei eine versuchte Körperverletzung, bei der es in der Regel nicht zu tatsächlichen Gesundheitsschädigungen kommt.
Wichtig ist dabei jedoch, dass es sich beim Schmerzensgeld – auch bei Körperverletzung – stets um einen zivilrechtlichen Anspruch des Opfers handelt. Das bedeutet zunächst, dass die Geltendmachung etwaiger Forderungen in aller Regel nicht im Rahmen der Strafverhandlung betrachtet wird, sondern zumeist in einem gesonderten Verfahren vor einem Zivilgericht erfolgt.
Folglich wird nach einer Anzeige wegen Körperverletzung über das Schmerzensgeld noch nicht automatisch mitentschieden, sondern bedarf der gesonderten Antragstellung durch das Opfer. Eine Strafanzeige muss allerdings bei den meisten Körperverletzungsdelikten nicht vom Betroffenen selbst gestellt werden, da es sich zumeist um Offizialdelikte handelt.
Infos zum Schmerzensgeld nach Verletzung & Umstand
Wie können Opfer Schmerzensgeld beantragen nach einer Körperverletzung?
Um Schmerzensgeld nach einer Körperverletzung geltend zu machen, kann das Opfer zwischen zwei Möglichkeiten wählen: der Anstrengung eines Adhäsionsverfahrens oder aber der gesonderten Zivilklage.
Wenn der Geschädigte ein sogenanntes Adhäsionsverfahren beantragt, werden Strafverhandlung und Zivilsache in einem verhandelt, die Geltendmachung von Schmerzensgeld also an die nach Strafrecht zu verhandelnde Angelegenheit angehängt.
Auf diese Verknüpfung verweist der lateinische Ursprung des Wortes: adhaesio bedeutet “das Anhaften”. Im Rahmen dieses straf- und zivilrechtlichen Verbundverfahrens verhandelt das Strafgericht zunächst den Straftatbestand selbst und verurteilt den Täter entsprechend der laut Strafgesetzbuch für fahrlässige oder unterschiedliche Formen der vorsätzlichen Körperverletzung vorgesehenen Strafrahmen.
Auf Grundlage des Urteils im Strafrecht und unter Berücksichtigung der im Einzelfall vorliegenden Konstellationen bestimmt das Gericht dann anschließend ein dem Opfer durch die begangene Körperverletzung zustehendes angemessenes Schmerzensgeld. Die exakte Höhe liegt damit im Ermessen des Gerichts.
Das Strafgericht wird in jedem Fall den Antrag des Geschädigten auf Anbindung des Zivilverfahrens prüfen. Gelangt es schließlich zu der Ansicht, dass der Beschuldigte nicht schuldig ist – bzw. nicht schuldhaft (vorwerfbar) handelte – oder die Ansprüche des Opfers nicht gerechtfertigt sind, kann es das Adhäsionsverfahren ablehnen.
Neben dem Verbundverfahren kann der Geschädigte aber auch ein gesondertes Zivilverfahren gegen den Beschuldigten anstreben. In diesem Fall bedarf es der Zivilklage für durch Körperverletzung begründetes Schmerzensgeld. Diese Klage muss vom betroffenen Opfer oder dessen gesetzlichen Vertreter – etwa bei Kindern den Eltern – vor dem zuständigen Gericht eingebracht werden. Bei Summen unter 5.000 Euro sind dies zumeist die Amtsgerichte, darüber hinausgehende Forderungen landen in der Regel vor dem Landgericht.
In diesem Fall entscheidet damit das Zivilgericht über die Zulässigkeit der geforderten Summen – unabhängig von dem eigentlichen Strafverfahren. Das bedeutet auch: Wird das Strafverfahren etwa wegen Geringfügigkeit oder unter Auflagen an den Täter eingestellt, sind etwaige Ansprüche auf Schmerzensgeld wegen der Körperverletzung nicht automatisch auch aufgehoben.
Klage auf Schmerzensgeld wegen Körperverletzung: Ein Muster
Egal ob nun im Adhäsionsverfahren oder der abgesonderten Zivilsache: Zumeist werden solche Anträge gestellt, ohne dass eine explizite Schadenssumme eingefordert wird. Oftmals überlassen Geschädigte – auch auf Rat eines Anwalts – den Gerichten selbst, den Schadensfall zu bewerten und hieraus eine entsprechend angemessene Entschädigungsleistung zu bestimmen.
Dieser Weg ist auch schon deshalb empfehlenswert, als die Kläger sich allzu leicht von den durch die USA propagierten Schadenssummen inspirieren lassen und überzogene Forderungen stellen. Je höher aber die Forderung, desto höher sind auch die Kosten für Anwalt und Gericht. Wird der Antrag abgelehnt, muss der Antragsteller diese Kosten selbst tragen (sofern diese nicht durch Prozesskostenhilfe oder Rechtsschutzversicherung gedeckt sind).
Aus diesem Grund stellen wir im Folgenden ein Muster zur Verfügung, das für den unbezifferten Schmerzensgeldantrag als Vorlage dienen kann. Sie können dieses Beispiel herunterladen und an Ihre entsprechende Situation anpassen. Achten Sie auch darauf, dass Sie den Anspruch entsprechend begründen und ggf. mit Hilfe von Attesten und Gutachten belegen müssen. Um Ihre Ansprüche angemessen geltend zu machen, wenden Sie sich auch bei der Antragstellung zunächst an einen Anwalt für Zivilrecht.
– MUSTER –
Angaben ohne Gewähr!
[Name des Geschädigten/Vertreters
Anschrift]
[Zuständiges Gericht
Anschrift]
ANTRAG AUF SCHMERZENSGELD WEGEN KÖRPERVERLETZUNG
Leistungsklage mit unbeziffertem Klageantrag
Ggf. Prozessbevollmächtigter: [Name und Anschrift der Anwaltskanzlei – Vollmacht beifügen!]
Namens und im Auftrag des Klägers, [Name], wird beantragt,
- den/die Beklagten, [Name/n], als Gesamtschuldner zu verurteilen, an den Kläger wegen der erlittenen Körperverletzung ein angemessenes Schmerzensgeld nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz zu zahlen. Die Höhe des Schmerzensgelds wird in das Ermessen des Gerichts gestellt. Bereits vorgerichtlich erbrachte Leistungen der/des Beklagten an den Kläger sind anzurechnen.
- den/die Beklagten als Gesamtschuldner auch bezüglich künftig aus dem Schadensereignis resultierenden Ansprüchen zu bestimmen. Ausgenommen hiervon sind Ansprüche, die auf Dritte übergehen.
- dem Kläger den oben benannten Prozessbevollmächtigten beizuordnen.
- die Kosten des Verfahrens dem/den Beklagten [Name/n] aufzuerlegen.
Begründung:
Die/der Beklagte/n haben/hat sich am [Datum des Schadensereignisses] in [Adresse des Tatortes] einer (gemeinschaftlichen) Körperverletzung schuldig gemacht, aus der der Kläger als Geschädigter hervorging. Dem Kläger ist an dem Straftatbestand kein Mitverschulden nachzuweisen [ist dies jedoch der Fall, dann ist hierhingehend Aufrichtigkeit von allen Beteiligten verlangt].
Dem Kläger entstanden hierdurch folgende Schäden:
[Hier folgt die im jeweiligen Einzelfall heranzuziehende Ausgestaltung der erlittenen Gesundheitsschädigungen z. B. bezüglich (Belege beifügen!):
- Art der Verletzungen
- Behandlungsverlauf
- Dauer und Art des Krankenhausaufenthalts
- erfolgte und künftig notwendige Operationen
- Dauer der Arbeitsunfähigkeit
- Dauer der geminderten Erwerbsfähigkeit
- u. v. a. m.]
[Unterschrift des Klägers bzw.
Unterschrift des vertretenden Rechtsanwalts]
Wer zahlt das Schmerzensgeld bei Körperverletzung?
Das nach einer Körperverletzung zustehende Schmerzensgeld muss der Geschädigte gegenüber dem Schädiger geltend machen. Das bedeutet, dass der Täter selbst für die zugesprochenen Beträge aufkommen muss.
Sind mehrere Schädiger vorhanden, so können sie bei der Geltendmachung von Schmerzensgeld nach einer Schlägerei zu Gesamtschuldnern gemacht werden. Das bedeutet, sie tragen die Schuldenlast gemeinsam und sind gemeinsam verantwortlich für die Auszahlung an das Opfer.
Handelt es sich um Schäden, die durch einen Verkehrsunfall entstanden sind (und damit um eine fahrlässige Körperverletzung), kann mitunter auch die gegnerische Versicherung zur Zahlung des Schmerzensgeldes herangezogen werden.
Wie lange haben Sie Zeit, das Schmerzensgeld geltend zu machen?
Selbst wenn ein grundsätzlicher Anspruch auf Schadensersatz bei Körperverletzung besteht, so können Geschädigte diesen nicht bis in alle Ewigkeit geltend machen. Auch Schmerzensgeld fällt der Verjährung anheim. Eine Körperverletzung als Anspruchsgrundlage hat dabei aber nur bedingt Einfluss auf die einzuhaltenden Fristen.
Die Verjährung von Schmerzensgeld bei Körperverletzung richtet sich nicht nach den Angaben des Strafgesetzbuches, sondern denen im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) – der Rechtsgrundlage des Zivil- und Privatrechts. Dabei ist die Verjährung des Schmerzensgeldes auch nicht an die Verjährung des Straftatbestandes selbst gebunden.
Wichtig hierbei ist die Beschränkung auf den Vorsatz: Für vorsätzliche und fahrlässige Körperverletzung geltend gemachtes Schmerzensgeld verjährt damit nach unterschiedlichen Fristen. Für fahrlässige Tatbestände ist entgegen der 30-jährigen die regelmäßige Verjährungsfrist anzusetzen, d. h. spätestens nach drei Jahren verjähren hieraus resultierende Schadensersatzansprüche (§ 195 BGB).
Gleiches gilt zum Beispiel auch infolge einer fahrlässigen Tötung, etwa nach einem Verkehrsunfall oder im Rahmen eines ärztlichen Behandlungsfehlers.
Zu den vorsätzlichen Straftatbeständen, bei denen der Täter sich gegen das Leben, die Gesundheit oder die sexuelle Selbstbestimmmung seines Opfers wendet, zählen u. a.:
- leichte/einfache Körperverletzung
- gefährliche Körperverletzung
- schwere Körperverletzung
- Körperverletzung mit Todesfolge
- Totschlag
- Mord
- sexuelle Nötigung/Vergewaltigung
Schmerzensgeldanspruch bei Körperverletzung
Wie viel Schmerzensgeld wird bei Körperverletzung zugesprochen?
Schließlich bleibt noch eine Frage zu klären, die bisher nur unterschwellig mitschwang: Wie hoch sind denn nun eigentlich die Schadensersatzsummen, die Opfern nach einer erlittenen Körperverletzung zustehen?
Bei der Ermittlung von angemessenen Schmerzensgeldansprüchen werden in Deutschland in jedem Einzelfall bestimmte Faktoren geprüft, wie:
- Alter des Geschädigten
- Art der erlittenen Verletzung
- Ausmaß der Gesundheitsschädigung
- Schwere des erlittenen Schadens
- Dauer der Beeinträchtigung durch die Schäden (auch im Alltag)
- Behandlungsverlauf (Krankenhausaufenthalte, Rehamaßnahmen, Operationen usf.)
- dauerhafte Entstellungen oder Einschränkungen
- Ausmaß der Schmerzen
- Dauer und Ausmaß der Arbeitsunfähigkeit
- Mitverschulden des Opfers
- Vorsatz oder Fahrlässigkeit
- Vermögensverhältnisse von Geschädigtem und Schädiger
Aus dieser Auflistung ergeben sich vor allem folgende Konsequenzen:
- Wie viel Schmerzensgeld nach einer Körperverletzung zugesprochen wird, richtet sich nach dem jeweiligen Einzelfall. Feste Beträge für bestimmte Verletzungen gibt es nicht.
- Je schwerer der erlittene Schaden, desto höher kann das Schmerzensgeld ausfallen: Es ist mithin davon auszugehen, dass allgemein auf eine leichte Körperverletzung geringeres Schmerzensgeld folgt als bei gefährlicher oder schwerer Körperverletzung.
- Das Schmerzensgeld orientiert sich zudem auch an den tatsächlich erlittenen Folgen, die der Schadensfall für das Opfer hatte (Arbeitsunfähigkeit, Behandlungsaufwand usf.). Das Schmerzensgeld wegen Körperverletzung nach erlittener Prellung wird dabei grundsätzlich geringer ausfallen, als nach Brüchen, Verbrennungen oder Amputationen. Zudem können für geringfügige Schäden Schmerzensgeldzahlungen trotz nachweisbarer Körperverletzung entfallen.
- Darüber hinaus kann auch das Alter des Opfers Einfluss auf das Schmerzensgeld nach erlittener Körperverletzung nehmen: Jüngeren Geschädigten wird regelmäßig mehr zugesprochen als bereits betagten Personen.
- Die Höhe orientiert sich letztlich auch an den finanziellen Mitteln, die Schädiger und Geschädigtem zur Verfügung stehen. Ist der Täter vermögend, wird das Schmerzensgeld nach einer Körperverletzung höher anzusetzen sein, als bei einem Arbeitslosen oder Geringverdiener. Umgekehrt wird einem Arbeitslosen eine geringere Schadenssumme zustehen, als er keine finanziellen Verluste aufgrund eines Arbeitsausfalls erleiden musste.
Das alles bedeutet nun jedoch nicht, dass die Gerichte keine konkreteren Anhaltspunkte bei der Berechnung von Schmerzensgeld bei Körperverletzung und anderen schuldhaft verursachten Schadensereignissen haben. Sie orientieren sich stattdessen an vorangegangenen Urteilen.
Infos zum Schmerzensgeld bei Brüchen
Schmerzensgeldtabelle bei Körperverletzung: Orientierungshilfe für die Gerichte
Für das Schmerzensgeld bei Körperverletzung aus einer Tabelle ablesen, feste Summe fordern und erhalten? Ganz so einfach funktioniert das leider nicht. Es gibt unterschiedliche Urteilssammlungen, mit deren Hilfe sich ungefähre Zahlen ermitteln lassen. Zu den wichtigsten Sammlungen zählen:
- die Beck’sche Schmerzensgeldtabelle
- Hacks/Ring/Böhm (Herausgeber: ADAC)
- Sammlung des Oberlandesgerichts (OLG) Celle
Jede Schmerzensgeldtabelle – ob für Körperverletzung, Schlägerei, Behandlungsfehler oder anderes – ist damit stets mit Vorsicht zu genießen und kann auch im Rahmen ein und desselben Schadens zwischen den Herausgebern hinsichtlich der Inhalte abweichen.
In unserer folgenden Tabelle zum Schmerzensgeld bei Körperverletzung sind nur einige Auszüge aus den umfangreichen Sammlungen aufgeführt, um eine erste Orientierung zu bieten (die ungeraden Summen ergeben sich aus der Umrechnung von D-Mark in Euro).
Wir beschränken uns bei der Darstellung auf vorsätzliche Delikte und deren Folgen. Nur soviel zur fahrlässigen Körperverletzung, die besonders nach einem Verkehrsunfall anzunehmen ist: Schon beim Schleudertrauma, häufigste Unfallfolge, reichen die zugesprochenen Schmerzensgeldsummen von 100 bis 2.000 Euro.
Schmerzensgeldtabelle bei vorsätzlicher Körperverletzung
Urteilendes Gericht* (Datum des Beschlusses) | Aktenzeichen | Schadens- und Verletzungsbild | zugesprochenes Schmerzensgeld |
---|---|---|---|
Schmerzensgeld für erlittene einfache Körperverletzung | |||
AG Menden (10.03.2004) | 4 C 224/03 | Schädelprellung mit Verdacht auf Gehirnerschütterung | 250,00 Euro |
AG Düsseldorf (18.03.2009) | 37 C 3951/08 | Zahnschäden (Lockerung) nach Fausthieb | 600,00 Euro |
OLG Hamm (08.11.2013) | 26 U 31/13 | schwere Augenverletzung (Quetschung, Hämatome) und schwere Gehirnerschütterung | 1.000,00 Euro |
AG Berlin (06.04.2004) | 2 C 469/05 | Nasenbeinfraktur sowie Gesichtsverletzungen und Verbrennung am Unterarm (von Zigarette) | 2.000,00 Euro |
OLG Zweibrücken (02.08.2013) | 2 UF 30/13 | Gesichts- und Kopfverletzungen (Hämatome) nach einem Kopfstoß und Schürfwunden an den Händen | 3.000,00 Euro |
LG Ulm (25.06.2002) | 3 O 149/02 | Gehörschädigung, Tinnitus, Schwerhörigkeit durch Schlag auf Hinterkopf | 5.000,00 Euro |
LG Arnsberg (13.03.2001) | 1 O 636/00 | zweifache Unterkieferfraktur | 5.000,00 Euro |
OLG Celle (24.11.2011) | 5 U 157/11 | schwere Nasenbeinfraktur mit Gesichtsverletzungen | 8.000,00 Euro |
OLG München (23.01.2013) | 3 U 4056/12 | doppelseitige Unterkieferfraktur | 10.000,00 Euro |
LG Göttingen (30.12.2003) | 4 O 99/03 | einseitige Augenverletzung und Prellungen am gesamten Körper | 17.500,00 Euro |
LG Göttingen (30.12.2003) | 4 O 98/03 | Gesichtsschädelfraktur mit Zahnverlust, geringfügigem Nasenschiefstand, Unterkieferfraktur | 20.000,00 Euro |
Schmerzensgeld für erlittene gefährliche Körperverletzung | |||
LG Heidelberg (20.04.2000) | 1 O 38/89 | Messerstichverletzung im Brustkorb, keine inneren Verletzungen | 1.431,62 Euro |
OLG Hamm (04.11.1996) | 6 U 55/96 | Schädelfrakturähnliche Kopfverletzung nach dem Schlag mit einem Beil | 5.112,92 Euro |
OLG Hamm (07.11.2012) | 30 U 80/11 | multiple Stichverletzungen, Blutergüsse, Kratzer und Prellungen am ganzen Körper | 6.500,00 Euro |
BGH Karlsruhe (14.05.2013) | VI ZR 255/11 | Schussverletzung im Oberkörper mit schweren Verletzungen | 10.000,00 Euro |
OLG Koblenz (20.06.2014) | 10 U 927/13 | erhebliche Kopfverletzungen durch Überfall mit einem Schlagstock | 15.000,00 Euro |
LG Tübingen (17.12.1982) | 2 O 585/81 | schwere Unterleibsverletzung nach Steckschuss | 17.895,22 Euro |
LG Würzburg (17.07.2015) | 1 Ks 801 Js | Bauchverletzung und multiple Organverletzungen durch Stiche und Schlagverletzungen (Teleskopschlagstock) bei Wohnungsüberfall | 20.000,00 Euro |
Schmerzensgeld für erlittene schwere Körperverletzung | |||
OLG Hamm (23.12.2013) | 9 U 69/13 | Verlust eines Hodens durch Fußtritt | 10.000,00 Euro |
LG Wiesbaden (15.04.2010) | 9 O 189/09 | Unterschenkelamputation infolge von Stichverletzungen in den Oberschenkel | 40.000,00 Euro |
LG Osnabrück (21.02.2005) | 1 O 2232/04 | Teilerblindung, Komplettverlust eines Auges | 100.000,00 Euro |
LG Köln (06.05.2010) | 29 O 4/09 | schweres Schädelhirntrauma (3. Grades), Gesichtsschädelfraktur, Hirnblutung und -ödem mit wochenlangem Koma und andauernder Minderung der Gehirnleistung und Epilepsie | 110.000,00 Euro |
LG Potsdam (17.08.2000) | 10 O 252/99 | Querschnittlähmung nach zweifacher Halswirbelfraktur, komplette Lähmung halsabwärts | 255.645,94 Euro |
* Amtsgericht (AG), Landgericht (LG), Oberlandesgericht (OLG), Bundesgerichtshof (BGH) |
Für eine schwere oder gefährliche Körperverletzung ist das Schmerzensgeld dabei häufig höher, als bei einfachen Gesundheitsschädigungen. Auch hier sind jedoch in jedem Einzelfall das genaue Verletzungsbild sowie die möglichen Spätfolgen von Bedeutung für die Wertung. Darüber hinaus sind jedoch auch noch die bereits oben genannten Faktoren bei der Beurteilung der Schadenshöhe von Bedeutung.
Leo sagt
Hallo, bei mir hat eine Hausdurchsuchung stattgefunden, da ein Polizist mich auf ein Video erkannt haben sollte. Durch ein Alibi und weiteren Ermittlungen konnte der Vorwurf fallen gelassen werden und ich bekam ein Schreiben der Staatsanwaltschaft, dass ich 6 Monate Zeit habe Schmerzensgeld und Schadenersatz geltend zu machen. Ich habe ein Ärztliches Attest was meine Angstzustände, Panikattacken und Schlafstörungen aufgrund der Hausdurchsuchung bestätigt. Meine Frage wäre wieviel Schmerzensgeld ich dafür circa einfordern könnte?
Vielen Dank im Voraus
Klimat sagt
Guten Tag Ich wollte mal nachfragen wie es aussieht weil seelische und körperliche Einschränkung durch eine Misshandlung mein Lebensbereich und mein Sexualleben wurde so geschädigt dass es von meinem Leben lang eine Misshandlung darstellt und ich möchte darauf ein lebenslange Körperverletzung Antrag stellen aber ich wollte auch wissen wie hoch die Sonne sein wird dass ich auch somit mein Leben wieder in den Misshandlung in den richtigen Leben reinbringen die Misshandlung findet statt über WhatsApp Facebook und instagram über Rassismus Sexismus und Stalking und das einmal um die Welt gegangen ist und dass ich auch prominente Verwandtschaft habe wollte ich jetzt mal wissen wie es sich für mich jetzt sich das lohnt oder dass ich nicht sage ich bringe die Personen in den Knast
Luca G sagt
Hey wurde geschlagen habe aber keine nachweislichen Hinweise wie Prellungen oder so aber genug zeugen. Kann ich trozdem Geld verlangen ?
Tuula L sagt
Ich wurde nach meiner Schicht von einem Zeitarbeiter in meiner Firma körperlich verletzt. Danke für die hilfreiche Tabelle zum Schmerzensgeld für erlittene Körperverletzungen. Ich werde mich die Tage an eine gute Anwaltskanzlei für Strafrecht wenden.
AA sagt
sehr geehrte Damen und Herren,
bekommt man Schmerzensgeld, wenn der Täter Hartz vier Empfänger ist und er nichts hat?
Michael L sagt
Heute sind mir wegen eines Montagefehlers alle Küchenoberschränke incl. Inhalt entgegenkommen als ich eine der Schranktüren öffnen wollte. Aus Reflex und weil ich dachte, es sei nur die Türe, hab ich zuerst versucht, die gut 150 Kilo aufzufangen, bin dann jedoch noch rechtzeitig geflüchtet. Erwischt hats mich trotzdem. Kein Bruch, jedoch beide Oberarme komplett blau, offene Lippe, dickes Auge lauter “Kleinigkeiten”
Wie groß sind da meine Chancen auf Schmerzensgeld?
Tommy N sagt
Mein Bruder wurde letztens Körperverletzt und ich möchte klagen. Dabei war der Tipp hilfreich, dass in der Regel ein Schmerzensgeld bei Körperverletzung gefordert werden kann. Ich werde mit einem Fachanwalt sprechen.
Cafer B sagt
Hallo,
Wurde am 16.01.21 in einen Hinterhalt gelockt und überfallen mir wurde die rechte Schädeldecke zertrümmert kann seid dem meinen linken Arm nicht mehr bewegen ist gelähmt!
Die mich angegriffen haben sind auf der Flucht sind namentlich bekannt !
Meine Frage ist wo bekomme ich finanzielle Hilfe ?
Adem sagt
Hallo schöne grüsse aus Wiesbaden undzwar war meine frage wenn mann ein kopfnuss bekommt und vom nase blutet und davor erst ma mit einer waffe bedroht wird und dann der täter den opfer ein kopfnuss gibt und der opfer dadurch blutet und verletzung am nase bekommt wie viel muss der täter dem Opfer Schmerzensgeld bezahlen ?
Liebe grüsse
Anna sagt
Interessant, dass das Schmerzensgeld noch zivilrechtlich dazu kommen kann, zusätzlich zur Geldstrafe oder gar Freiheitsstrafe. Mein Sohn war in eine Straftat verwickelt, bei der ein Mitschüler zu Schaden kam. Die Eltern haben einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Die Jugendlichen sind 15-17 Jahre alt. Ich hoffe, dass sie eine angemessene Strafe erhalten. Seit dem Schulwechsel nach Innsbruck erkennen wir unser Kind nicht wieder. Ich denke, es sind die falschen Freunde.
Manuel L sagt
Ein Freund wurde vor einer Woche einfach von Fremden geschlagen und musste danach auch ins Krankenhaus. Ich werde ihm empfehlen Schmerzensgeld zu fordern, da er die von Ihnen erwähnte gesundheitliche Schädigung erfahren hat. Ich hoffe ein guter Rechtsanwalt kann ihm dabei helfen, wenn die Täter nicht kooperieren.
kandic n sagt
Mein Name ist N. 1978 arbeitete ich in der Schweiz mit einem Arbeitsvisum und in einer Holzfirma. Im Dezember desselben Jahres hatte ich einen Unfall, bei dem ich mir mit einer Kettensäge den Fuß verletzt habe. Ich würde gerne wissen, ob Sie etwas für mich tun können.
koerperverletzung.com sagt
Hallo kandic n,
wir können die Regelungen zur Arbeitsunfällen in der Schweiz diesbezüglich nicht beurteilen. Unsere Ratgeber beziehen sich üblicherweise auf die Regelungen in Deutschland. Eventuell finden Sie in unserem Ratgeber zum, Schmerzensgeld in der Schweiz hilfreiche Informationen https://www.koerperverletzung.com/schmerzensgeld-schweiz/.
Wenden Sie sich am besten an einen Anwalt, der sich mit den Bedingungen vor Ort auskennt.
Ihr koerperverletzung.com-Team
Larissa B sagt
Gut zu wissen, dass man als Opfer durch das Adhäsionsverfahren an Schmerzensgeld gelangen kann. Ich bin leider erst vor zwei Wochen Opfer einer Straftat geworden. Ich habe daher auch vieles für mich aus Ihrem Blog lernen können und gehe jetzt zur Rechtsberatung.