„Sitz gerade!“ – das versuchen viele Eltern ihren Sprösslingen in den Jahren der Erziehung zu verinnerlichen, immerhin ist das nicht nur förderlich für die Körperhaltung, sondern entspannt auch den Rücken und beugt so Schmerzen vor. Doch was gut gemeint ist, schlägt im Ergebnis eher fehl.
Denn aufrechtes Sitzen entspannt den Rücken keineswegs. Stattdessen wirken starke Kräfte auf die Bandscheiben – gewissermaßen die Stoßdämpfer des Rückens – was zu unangenehmen Verspannungen führen kann.
Doch nicht nur im Alltag auch bei Unfällen sind Verletzungen des Rückgrats möglich und dann unter Umständen sogar schadensrechtlich relevant. Beispielsweise kann eine Beschädigung der Lendenwirbelsäule (LWS), wie eine Prellung, Schmerzensgeld nach sich ziehen, weil der Geschädigte Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre schwer in seiner Beweglichkeit beeinträchtigt wird. Erfahren Sie hier, wie hoch diese Entschädigung ausfallen kann.
FAQ: Schmerzensgeld für eine LWS-Prellung
Führte die Fremdeinwirkung Dritter zur Prellung der Lendenwirbelsäule, kann laut Gesetz eine Entschädigung in Form von Schmerzensgeld gefordert werden.
Die Schmerzensgeldhöhe wird immer individuelle bemessen. Bereits gefällte Urteile, die in einer Schmerzensgeldtabelle zusammengestellt sind, können dabei als Orientierung dienen. Eine solche Übersicht finden Sie hier.
Um bei einer LWS-Prellung Schmerzensgeld beantragen zu können, benötigen Sie insbesondere ein ärztliches Gutachten über die Verletzung.
Inhaltsverzeichnis
Entschädigung bei Schmerzen im unteren Rücken
Das Zivilrecht sieht zum Beispiel bei einem Unfall neben dem Schadensersatz für materielle Einbußen, wie Karosserieschäden, das sogenannte Schmerzensgeld für Verletzungen einer Person vor.
Neben physischen Schädigungen werden auch emotionale Beeinträchtigungen, beispielsweise durch eine Vergewaltigung oder Mobbing, erfasst. Während diese unter Umständen jedoch nur schwer nachzuweisen sind, lässt sich eine LWS-Prellung, welche Schmerzensgeld begründen kann, deutlich besser ärztlich dokumentieren.
Nicht selten geht diese Verletzungsform mit Schäden der Rückenmuskulatur einher, die sich per Röntgenaufnahme abbilden lassen. Auch ein Schleudertrauma oder ein HWS-Trauma tritt häufig gemeinsam mit einer LWS-Prellung auf. Das Schmerzensgeld bezieht sich dann auf sämtliche Verletzungsfolgen, die eine Person durch Fremdeinwirkung erlitten hat.
LWS-Prellung: Wie viel Schmerzensgeld ist möglich?
Die Höhe der Entschädigung ist immer abhängig von der Intensität der Verletzung und der Dauer eines Aufenthalts im Krankenhaus. Handelt es sich nur um eine geringfügige LWS-Prellung fällt das Schmerzensgeld entsprechend geringer aus. Treten jedoch Gefühlstörungen oder gar Lähmungserscheinungen in Kombination mit weiteren Beeinträchtigungen, zum Beispiel einer Schulterluxation, auf, muss der Schädiger eine höhere Summe zahlen.
Im Folgenden finden Sie eine solche Tabelle mit Urteilen, die für eine LWS-Prellung Schmerzensgeld festgesetzt haben.
Verletzungen | Schmerzensgeld einer LWS-Prellung | Gericht, Jahr, Entscheidung |
---|---|---|
LWS-Prellung mit mittelschwerem HWS-Syndrom | 3.000 Euro | OLG Saarbrücken, 2013, Az. 4 U 587/10 |
Prellungen an LWS, Becken und Knie, Gehirnerschütterung, Platzwunden, Stauchungen | ca. 1.500 Euro | AG Tauberbischofsheim, 1989, Az. C 514/88 |
LWS- und Brustkorbprellung, Gehirnerschütterung, Schleudertrauma | ca. 1.300 Euro | LG Frankenthal, 1990, Az. 4 S 208/90 |
Prellungen an LWS, Schädel, Becken und Knie | ca. 500 Euro | LG Gießen, 2001, Az. 4 O 345/00 |
Tariel sagt
Hallo, ich wurde auf einer Baustelle verletzt, die Lendenwirbelsäule, ich bin seit 8 Jahren im Rollstuhl, ich habe starke Schmerzen in meinen Beinen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, um eine Entschädigung vom Arbeitgeber zu erhalten. Bitte schreiben Sie, für wie viele Jahre kann ich den Arbeitgeber verklagen?
Gabriele S. sagt
Hallo,
ich hatte am 04.12.16 einen etwas schweren Verkehrsunfall in Ddorf. Ich war auf der linken Spur von 2 Fahrstunden und von rechts, durch ein anderes Fahrzeug nicht einsehbar, ein Fahrzeug auf meine Spur und wollte drehen. Ich bin frontal mit knapp 50 km/h drauf gefahren. Ich stand unter Schock, Blutdruck 200 und kam ins Krankenhaus. Mein Halswirbel und Lendenwirbel tat furchtbar weh. LWS wurde immer schlimmer und mußte oft starke Spritzen gegen Schmerzen bekommen. Krankengymnastik und jetzt Reha Sport. Bin seit 1 Woche in Wiedereingliederung.