Vorstellbar sind die Bänder im menschlichen Körper ungefähr wie Gummis. Nur sind nicht alle körpereigenen Varianten gleich flexibel. Die Gelenkbänder zum Beispiel sind extrem belastbar und stabil, aber dafür nur minimal dehnbar. Die Bänder der inneren Organe erlauben eine weitaus größere Beweglichkeit.
Doch werden diesen körpereigenen Strukturen zu extreme Bewegungen abverlangt, reißen sie und das führt zu unangenehmen Schmerzen durch Verletzungen des Körpers. Die Folge ist ein sogenannter Bänderriss, der mitunter Schmerzensgeld begründen kann.
Wann Schmerzensgeld für einen Bänderriss in Frage kommt und auf welcher gesetzlichen Grundlage dieser Anspruch fußt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
FAQ: Schmerzensgeld bei einem Bänderriss
Ein Anspruch auf Schmerzensgeld besteht laut Gesetz immer dann, wenn Ihnen Dritte fahrlässig oder vorsätzlich gesundheitlichen Schaden zufügen.
Wie hoch das Schmerzensgeld bei einem Bänderriss ausfallen kann, lässt sich pauschal nicht angeben. Einige Urteile haben wir in dieser Tabelle zusammengefasst. Die Übersicht kann bei der Orientierung helfen.
Wollen Sie Schmerzensgeld beantragen, müssen Sie den Anspruch gegenüber dem Verursacher der Verletzung bzw. seiner Versicherung geltend machen. Ein Anwalt kann Sie dabei ggf. unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
§ 253 BGB: Das immateriell fundierte Schmerzensgeld
Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) enthält in § 253 die wesentliche Bestimmung zum sogenannten Schmerzensgeld. Ein Anspruch darauf besteht demnach bei körperlichen, gesundheitlichen, freiheitlichen oder sexuellen Beeinträchtigungen, die einer Person durch einen Dritten zugefügt werden.
Diese immateriell begründete Form des Schadensersatzes zieht immer eine billige Entschädigung mit sich. Wie sich diese konkret bemisst, lässt der Gesetzgeber offen und legt die Bestimmung in das Ermessen der Richter.
Schmerzensgeld für einen Bänderriss
Der Anwendungsbereich vom Schmerzensgeld erfasst den Bänderriss ebenso wie nahezu alle weiteren Formen menschlicher Unversehrtheit. Derartige Verletzungen der Bänder können durch einen Unfall mit dem Fahrrad oder im Rahmen einer sportlichen Betätigung auftreten.
Insbesondere das Außenband am Sprunggelenk, die Bänder des Kniegelenks sowie die im Daumengrundgelenk an den Handwurzelknochen reißen häufig durch hohe Belastungen.
Vor dem Antrag auf Schmerzensgeld für einen Bänderriss bei der Versicherung des Schädigers steht zunächst eine ärztliche Untersuchung an. Ein Arzt kann bei der Behandlung je nach Schwere der Verletzung entweder eine konservative Therapie in Form einer Schienung oder eine Operation wählen. Insgesamt zieht sich die Heilung so über Wochen und Monate – mitunter sind es Jahre, wenn Dauerschäden bleiben – und so stellt die Verletzung eine erhebliche Einschränkung für den Betroffenen dar, was sich in der Höhe vom Schmerzensgeld für den Bänderriss widerspiegelt.
Höhe vom Schmerzensgeld für einen Bänderriss
Die Verletzungsintensität, die Schmerzen, die Notwendigkeit einer Operation, ein zurückbleibender Dauerschaden – all diese und weitere Faktoren bestimmten, wie viel Schmerzensgeld bei einem Bänderriss bei der Versicherung eingefordert werden kann. Entscheidend sind immer die Gesamtumstände des Einzelfalls.
Sehen Sie hier anhand eines Beispiels für eine derartige Übersicht, welche Beträge beim Schmerzensgeld für einen Bänderriss möglich sind:
Verletzung | Höhe vom Schmerzensgeld beim Bänderriss | Gericht, Jahr, Entscheidung |
---|---|---|
Kniebänderriss, Beinvenenthrombose, Sprunggelenkfraktur, Prellung, Blutergüsse, posttraumatische Depression | 55.000 Euro | OLG Berlin, 2013, Az. 22 U 270/12 |
Außenbandabriss, Kreuzbandabriss, Handverletzung | ca. 26.000 Euro | LG München, 1996, Az. 19 O 21371/95 |
Innenmeniskusriss, Innenbandriss am Kniegelenk | ca. 7.000 Euro | OLG Oldenburg, 1991, Az. 4 U 83/90 |
Sprunggelenkbänderriss, Hautabschürfungen | ca. 3.000 Euro | LG Oldenburg, 1990, Az. 4 O 3022/89 |
Meniskusriss, Entzündung am Kniegelenk | 700 Euro | LG Münster, 2009, Az. 8 O 34/09 |
S. R sagt
Guten Tag,
Aufgrund einer initialen Knie OP (Meniskus Riss) am 14.04.2023 musste ich eine Haushaltshilfe beantragen, da ich alleine lebe und ich mich nach der OP nicht alleine versorgen konnte.
Von der Krankenkasse wurde der Antrag auf eine Haushaltshilfe für die Dauer von 1 Woche im Anschluss an die OP genehmigt.
Über die die vermittelnde Putzfirma wurde mir eine Haushaltshilfe zur Verfügung gestellt. Am Donnerstag, 20.04. war die Haushaltshilfe vor Ort. Es wurde u.a. auch im Bad nass gewischt. Der Badvorleger wurde jedoch direkt auf den noch nassen Boden gelegt. Als ich später zum Zähneputzen ins Bad mit Hilfe der Krücken gehumpelt bin, bin ich nichtsahnend auf dem Badvorleger, der darunter noch feucht war, ausgerutscht und auf mein frisch operiertes Knie gestürzt. Durch den Arzt und MRT wurden 2 zusätzliche Innenbandrisse mit Blutergüssen aufgrund des Unfalls diagnostiziert.
Seither musste ich zusätzlich zu den Krücken 6 Wochen eine Orthese Tag und Nacht tragen, um das Knie aufgrund der Innenbandrisse zu entlasten und ruhigzustellen. Das Bein durfte 6 Wochen lang nicht belastet werden. Dies war mit zusätzlich starken Schmerzen verbunden, da die Schiene auf die Blutergüsse drückte und das Knie stark angeschwollen war.
Seit dem fremverschuldeten Sturz konnte ich nur noch unter starken Schmerzen mit Hilfe der Krücken gehen und hatte aufgrund der Schmerzen auch schlaflose Nächte.
Dieser Unfall hat mich im Heilungsprozess um einige Wochen zurückgeworfen, da ich keine (wie geplante) Physiotherapie zum Muskelaufbau direkt im Anschluss an die Meniskuss OP machen konnte, da das Knie ruhiggestellt und hochgelagert werden musste.
Aufgrund des Sturzes war ich extrem eingeschränkt und auf fremde Hilfe angewiesen, da ich alleine lebe ind mich nicht selbst versorgen konnte.
Dadurch sind mir auch zusätzliche Kosten entstanden (wie z.B. Fahrtkosten zum Arzt, MRT, zusätzliche Medikamente, Orthese, Putzfrau, Einkäufer, etc.).
Ich bin aktuell in der 7. Woche bis vorerst Ende Juni krankgeschrieben und mit Hilfe von Physiotherapie wird das Knie stabilisiert und wieder beweglich gemacht. Eine Teilbelastung ist seit 5 Tagen möglich, jedoch noch keine gute Streckung bzw. Beugung des Knies.
In wiefern kann ich hier die zusätzlichen Kosten (verursacht durch den Sturz) und wieviel Schmerzensgeld in Rechnung stellen?
Vielen Dank für Ihre Einschätzung.
Freundliche Grüße
S.R.
Ss sagt
Kann mir jemand sagen was ich an Schmerzensgeld verlangen kann.
Ich habe durch einen Pferdetritt am gesamten Unterschenkel Prellungen, Blutergüsse.
Hämatön musste operiert werden, zweifacher Bänderriss und eine Narbe, die bleibt
Michele sagt
Guten Abend,
ich hatte bereits im März 2021 einen Freizeitsportunfall
und bin mit meiner Hand am Pferd hängen geblieben, als sich dies erschrak und mich runter warf.
Ich bin damit beim Krankenhaus gewesen, dann später woanders zum Röntgen (laut diesem Arzt eine Kapselverletzung am Handgelenk mit der Aussage, da könne man nicht viel machen außer abwarten)… habe gewartet und unter Schmerzen ständig Klausuren und Prüfungen geschrieben (ohne Schmerzmittel nicht möglich gewesen). Im August wurde dann ein MRT angefordert.
Im September hat sich dann durch eine Endoskopie rausgestellt, dass ein Band komplett durchtrennt wurde (SL-Bandruptur rechtes Handgelenk). Im Oktober wurde dies dann operiert (habe keine Garantie bekommen, ob das alles überhaupt so möglich ist, da die Verletzung viel zu spät erkannt wurde). Dann habe ich 6 Wochen eine Gipsschiene bekommen und durch eine weitere OP wurden die Metallstangen aus meinem Handgelenk entnommen.
Mittlerweile habe ich seit einem halben Jahr Physiotherapie und Ergotherapie, allerdings ist die Bewegung meiner Hand erheblich eingeschränkt. 90 Grad runter schaffe ich nicht mehr, wenn’s gut klappt, schaffe ich 55 Grad. Hoch ist es deutlich besser, aber auch nicht so, wie es eigentlich mal möglich war (etwa 70 Grad aktuell)…
Habe ich auch einen Anspruch auf Schmerzensgeld bzw Schadenseratz?
Sascha P sagt
Hallo.Meine Firma hat einen ganzen Freizeitpark gemietet.An einem Fahrgeschäft war ein Loch welches als Ablauf dienen sollte. Dieses war nicht verschlossen und ich wurde vom Drehteller abgeworfen flog dann in die Auffangwanne dieser Zentrifuge und kam mit dem Fuss in das Loch. Resultat Schnittverletzung am Knöchel Hautabschürfungen an linken Arm und beiden Beinen und dazu einen Bänderriss am OSG .Die Firma möchte mir Schmerzensgeld bezahlen. Was ist angemessen. ?lg
L Torsten sagt
Bin vor 3 Wochen auf der Baustelle umgeknickt und anschließend zur Notaufnahme ins Krankenhaus (BG Fall) Dort wurde der Fuß und das Knie geröngt mit dem Befund das nix gerissen/gebrochen wäre. Nach 1 Woche anhaltender Schmerzen im Fuß/Sprungelenk, geschwollenen und blauen Fuß bin ich zum Orthopäden (zufällig auch im Krankenhaus) zum nachschauen lassen.
Der berief sich auf den Befund des Krankenhauses und hat mir dann wenigstens die Aircast-Schiene verpasst.
Da lt des Krankenhauses&des Orthopäden ja nix gerissen ist, hab ich Montags versucht arbeiten zu gehen…wa natürlich nicht ging. Also wieder zum selben Orthopäden und gefragt, ob das Sprunggelenk nochmal untersucht werden kann. Wäre nicht nötig, da ja geröngt wurde, meinte er.
Mittwochs immer noch starke Schmerzen, sodass ich jetzt zu meinem Orthopäden des Vertrauens gegangen bin. Der hat sofort gefragt, ob schon ein MRT gemacht wurde. Musste dies verneinen und ihm auch sagen, Das ich erst nach 1 Woche die Schiene bekam. Er meinte auch zur Aussage von Krankenhaus/Orthopäde, das man das auf dem Röntgenbild garnicht erkennen könnte (was der Radiologe am nächsten Tag ebenfalls bestätigte)
Also schnellstmöglich MRT Termin ausgemacht (140km einfach dafür in Kauf genommen)und vom Radiologen den Befund bekommen…2 Bänder gerissen+Kapseleinriss. Er meinte auch, anhand der Schwellung/Bluterguss hätte der erste Orthopäde schon sehen müssen das was nicht stimmt, da dies eindeutige Zeichen einer Kapselverletzung sind. Hab immer noch Schnerzen im Sprunggelenk und kann dies nicht strecken.
Kann ich da Schmerzensgeld/Schadensersatz einfordern?
Kath_rin sagt
Hallo,
ich war vor 10 Tagen in einer Airbnb-Unterkunft und bin da umgeknickt und habe jetzt zwei Außendbänder angerissen (Teilruptur) und das Innenband gezerrt (das das MRT ergeben), sowie bone bruises. Es ist passiert als ich von der Veranda vor dem Wohnwagen (den wir gemietet haben vom Airbnb Host) auf den Rasen getreten bin. Es ist passiert, weil 2 Bretter der Veranda lose waren und ich dadurch ins Straucheln gekommen bin. Meinem Freund ist es beinahe auch passiert – nur konnte er sich mit einer Judorolle abfangen.
Habe ich in diesem Fall Anspruch auf Schmerzensgeld und wie gehe ich insgesamt vor?
Danke für Ihre Hilfe!
Demokrat sagt
Hallo ich habe gestern bei fusball sportplatz die aussenband zu gezogen kann man von Versicherung was nehmen
anett E sagt
Ich habe 2018 beim verlassen der Firma die letzte Treppenstufe verfehlt und bin mit dem Fuß umgeknickt. Im Krankenhaus wurde Fuß geröntgt, da nichts gebrochen ist wurde mir für 6-8 Wochen ein Aircastschiene verordnet. Nach dem tragen der Schiene sollte Fuß wieder belastbar sein. Leider war dies nicht der Fall. Der Fuß schmerzte und wurde immer wieder dick. So suchte ich das behandelnde Krankenhaus erneut auf. Es wurde dann ein MRT durchgeführt. So stellte sich heraus, dass ein Bänderriss vorliegt der operativ behandelt werden musste. So wurde im Juli 2019 die OP durchgeführt. Das Krankenhaus habe ich dann mit Krücken verlassen. Nachdem die Fäden gezogen wurden bekam ich dann wieder eine Aircastschien für mehrere Wochen angelegt und Krankengymnastik verschrieben. Leider habe ich heute noch Schmerzen, Krippen im Fuß und bei längerer Autofahrt schläft der Fuß ein.